50% der Gemeinden sind schon familienfreundlich

19.02.2021, 08:34 Uhr

Vorarlberg verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis 2035 chancenreichster Lebensraum für Kinder zu sein. Diese klare Ausrichtung auf die junge Generation und die Familien findet sich ganz vorne im Arbeitsprogramm der Landesregierung wieder und es gibt einen breiten Bogen an Maßnahmen – vom Vorarlberger Familienzuschuss, über die Förderung von Familienzentren und Elternbildungsmaßnahmen, spezielle Angebote wie den Familienpass oder Kinder lieben Lesen bis hin zu den Landesprogrammen „Vorarlberg lässt kein Kind“ oder die erfolgreiche familieplus-Initiative.

Ende 2012 sind erstmals Vorarlberger Gemeinden mit dem Gütesiegel familieplus ausgezeichnet worden. Inzwischen nehmen 18 Kommunen und eine gesamte Region an diesem Landesprogramm für kinder-, jugend- und familienfreundliche Gemeinden teil – darunter vier Städte und die Region Bregenzerwald, die allein 24 Gemeinden
zählt. Somit leben aktuell mehr als 50 Prozent der Vorarlberger Bevölkerung in einem Umfeld, das der Familienfreundlichkeit einen besonderen Stellenwert einräumt.

Das Landesprogramm familieplus zeichnet Gemeinden bezüglich ihrer Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit aus. familieplus ist ein langfristig angelegter Prozess der kontinuierlichen Verbesserung für die Gemeinden.

familieplus Audit 2020

Die  Städte und Gemeinden Dornbirn, Bregenz, Bludesch, Langenegg, Mittelberg, Rankweil sowie Sulzberg haben sich erfolgreich dem externen familieplus-Audit 2020 unterzogen. Die Überreichung der Gütesiegel erfolgte allerdings nicht wie üblich im Rahmen einer Feier, sondern in kleinerem Kreise. Allen Ausgezeichneten sprach Landeshauptmann Markus Wallner ein großes Dankeschön aus: „Für unser ambitioniertes Ziel, Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu machen, braucht es die tatkräftige Mitwirkung der Städte und Gemeinden“.

Das Land Vorarlberg startete das Landesprogramm, um die Gemeinden dabei zu unterstützen, die Stärken und Potenziale der Familie in allen Lebensbereichen zu nützen und zu fördern. Dabei werden die Gemeinden nicht für einzelne Projekte ausgezeichnet, sondern langfristig und nachhaltig in ihrer umfassenden Entwicklung in Sachen Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit begleitet. Von der Kinderbetreuung bis zum Miteinander der Generationen, von der Mobilität, über Themen wie Wohnraum, Bildung, ein familienfreundliches Arbeitsklima, Nahversorgung ua. bestimmt familieplus durch eine gründliche Analyse den Standort der Familienfreundlichkeit.

Standortbestimmung

Die teilnehmenden Gemeinden führen mit Hilfe einer externen Gemeindebegleitung eine Standortbestimmung durch – bezogen auf Kennzahlen, Prozesse sowie Strukturen und Maßnahmen. Anhand dieser genauen Ist-Analyse wird eine Soll-Planung erstellt, die passgenau auf den Bedarf der Gemeindenzugeschnitten wird. Der Begriff „Familie“ wird breit gefasst und umfasst jene neun Handlungsfelder, in denen die Gemeinden im eigenen Wirkungsbereich und ganz konkret die Lebensqualität für Familien beeinflussen können.

Durch die grafische Darstellung der einzelnen Handlungsfelder mittels Netzdiagramm sind ein gesamtheitlicher Blick und der Vergleich mit anderen Gemeinden möglich, der zum Austausch von erfolgreichen Erfahrungen und gemeinsamen Lernen führen soll. Den Abschluss eines Zyklus bildet die externe Bewertung, die über einem Schwellwert von 300 Punkten (von möglichen 1.000 Punkten) zu einer Auszeichnung führt. Ab Programmeintritt muss jede teilnehmende Gemeinde nach spätestens vier Jahren zum Audit antreten.

Weiterführende Informationen für interessierte Gemeinden

Gemeinden, die sich über die Teilnahme beim Landesproramm familieplus informieren möchten (Prozesse, Kosten, Leistungen, Gemeindebegleitung usw.) können sich hier informieren.

Bundesaudit Familienfreundliche Gemeinde

Das Audit familienfreundlichegemeinde ist ein kommunalpolitischer Prozess für österreichische Gemeinden, Marktgemeinden und Städte! Ziel des Audits ist es, das Vorhandensein familienfreundlicher Maßnahmen in der Gemeinde zu identifizieren und den Bedarf an weiteren zu ermitteln. Unter Einbindung aller Generationen und Fraktionen entwickelt eine Projektgruppe anhand von definierten Lebensphasen und Handlungsfeldern individuell und bedarfsorientiert neue Maßnahmen zur Erhöhung der Familienfreundlichkeit.

Weitere Details

 

Fotos: Land Vorarlberg